21 Jan 30 Jahre Dialyse in Schladming
Im Dezember 1990 begrüßte Birgit Haunschmid, damals noch als leitende Dialyseschwester, ihren ersten Dialysepatienten. 30 Jahre später erzählt die Pflegedirektorin der Klinik Diakonissen Schladming über die Entwicklung der Dialysestation.
„Die Dialysebehandlung dauerte damals zwischen vier und fünf Stunden pro Einheit. Bis heute ist die Behandlungsdauer nahezu gleich geblieben, jedoch hat der medizinische und technische Fortschritt die Lebensqualität der PatientInnen deutlich verbessert“ erklärt Haunschmid. Bis zu dreimal pro Woche kommen DialysepatientInnen in die Klinik Diakonissen Schladming. Das Dialysegerät übernimmt jene Aufgaben, die eigentlich ihre Niere machen müsste: Es reinigt das Blut und entzieht dem Körper Giftstoffe. Es gibt viele Gründe, warum PatientInnen die lebensnotwendige Behandlung einer Dialyse in Anspruch nehmen müssen. Zu den häufigsten und bekanntesten Krankheiten, die zu einer Niereninsuffizienz führen kann, ist der Typ-2-Diabetes.
Vor 30 Jahren standen vier Dialyseplätze zur Verfügung. Aufgrund der Auslastungszahlen wurde beim Neubau 2006 die Anzahl der Plätze auf sechs erhöht und 2017 kamen noch einmal zwei Plätze dazu. „Die Dialysestation ist wie eine kleine Familie. Wir kennen die Geschichte der PatientInnen, sie zeigen uns Fotos und erzählen von zu Hause“, sagt Elke Sölkner, Stationsleiterin der Dialyse in der Klinik Diakonissen Schladming. „Einige kommen schon über zehn Jahre zu uns.“
Feriendialysen boomen
Jährlich werden in der Klinik Diakonissen Schladming rund 3.700 Dialysen durchgeführt. Ein wichtige PatientInnengruppe sind auch die Gäste in der Region Schladming-Dachstein. „Unsere PatientInnen sind heute flexibler und mobiler als früher. Der Trend zu Feriendialysen ist auch in Schladming spürbar. „Wir haben 2019 erstmals über 400 Feriendialysen durchgeführt. Im vergangenen Jahr liegen wir aufgrund der Covid-19-Situation deutlich darunter“, so Haunschmid.
Die Zukunft der Dialyse
Es gibt auch die Möglichkeit der Nierentransplantation. Österreichweit erfolgen jedes Jahr rund 450 solcher Operationen. „Die Klinik Diakonissen Schladming hat diesbezüglich eine Kooperation mit der Uni-Klinik Graz. Die genetische Forschung beschäftigt sich auch mit der künstlichen Herstellung von Nieren. Aus heutiger Sicht ist das denkbar, jedoch beim derzeitigen Stand der Forschung noch weit außer Reichweite“, so Prim. Günter Bischof abschließend.
Fotocredit: Klinik Diakonissen Schladming